Buchsbaumkugeln und entsprechende Einfassungen waren in meinem
Garten wichtige Gestaltungsmerkmale. So manche der sattgrünen
Pflanzen haben mich ein halbes Leben begleitet, sind über die Jahre
zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und mir dementsprechend
an's Herz gewachsen.
Garten wichtige Gestaltungsmerkmale. So manche der sattgrünen
Pflanzen haben mich ein halbes Leben begleitet, sind über die Jahre
zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und mir dementsprechend
an's Herz gewachsen.
Aber dann kam der Buchsbaumpilz und wenig später auch noch der allseits
gefürchtete Zünsler. Die gefräßigen Raupen vermehren sich rasch und es
ist ihnen nur schwer Herr zu werden. Das Buchsbaumsterben greift immer
mehr um sich und dachte ich anfangs noch durch vorsorgliche Spritzungen
stärkender Pflanzenbrühen verschont zu bleiben, so wurde ich doch eines
Besseren belehrt.
Nach dem die Pflanzen kaum noch Blätter hatten, auch nach einem Rück-
schnitt nicht mehr austreiben wollten, habe ich mich schweren Herzens
verabschieden müssen. Pyramiden, prächtige Kugeln und viele, viele
Beeteinfassungen mussten weichen.
Der Garten war zunächst ungewohnt leer und nach dem anfänglichen
Gefühl losheulen zu wollen, kam die Phase des Neustarts. Ich recherchierte
im Internet nach Buchs-Ersatzpflanzen und fand dabei auch eine ganze
Menge. So z.B. kleinblättrige Ilex, Buchsblättrige Berberitze, Zwergliguster,
Lonicera Maigrün, Zwergkirschlorbeer oder Glanzmispel und natürlich die
Eibe. Aber auch Lavendel und Heiligenkraut sollen sich in Gegenden mit
mildem Klima eignen.
Mittlerweile habe ich aus Eibenschnitt Jungpflanzen als Beeteinfassungen
herangezogen. Das war ziemlich problemlos, ich habe dazu einfach das
frische Schnittgut in lockeren Boden gesteckt und anfangs regelmäßig
gegossen. Bei anhaltender Hitze sollte man allerdings das ganze erste Jahr
das Wässern nicht vergessen, sonst vertrocknen die kleinen Pflänzchen
leicht.
Weil mir das immergrüne Grundgerüst gefehlt hat, was sich besonders
im Winter bemerkbar macht, musste ich auf die noch vorhandenen
Pflanzen zurückgreifen. Rhododendron, Eiben und Thuja wurden zum
Teil umgesetzt, was ihnen letztlich sogar mehr Freiraum zum Weiter-
wachsen gebracht hat.
Die noch vorhandenen Lücken habe ich mit immergrünen Gräsern und
Blattschmuckstauden ausgefüllt. Die bereits vorhandene immergrüne
Japan-Segge eignet sich für den Schatten und konnte durch Teilen
problemlos vermehrt werden. Neuzugang für halbschattige Bereiche
ist die Goldsegge und der bunte Kalmus für sonnige Lagen.
Im Laufe meiner Suche nach geeigneten Pflanzen habe ich mich immer
mehr für das Spiel mit den Farben begeistert. Das tiefe Dunkelgrün der
Eibe z.B. in Kontrast mit dem gelben Kalmusgras oder die Goldsegge in
Kombination mit rotlaubigem Purpurglöckchen sind wahre Highlights im
Garten. Das tief dunkelrote Laub des Purpurglöckchens bildet aber auch
eine zauberhafte farblich abstimmbare Umrandung für Rosen. Die zurück-
haltende filigrane Blüte gibt dem Rosenbeet dann eine richtig märchen-
hafte Note. Wie man vielleicht merkt, meine neue Lieblingspflanze heißt
Purpurglöckchen oder in der Fachsprache Heuchera.
Bei Garten-Schlüter habe ich Heuchera in den wirklich unterschiedlichsten
Blattfarben im Pflanzenversand gefunden. Eine große Auswahl von Grün über
Caramel hin zu allen möglichen Rottönen steht zur Verfügung. Die kleinen
Blüten der Purpurglöckchenerscheinen, je nach Pflanzenart, in den Farben
Weiß, Rosa oder Rot. Eine Pflanze die geradezu einlädt kreative Ideen
umzusetzen.
Romantische Gestaltung mit Purpurglöckchen ... entdeckt bei der offenen Gartenpforte in Hessen |
Die Traurigkeit um den verlorenen Buchs ist verflogen, denn die neue
Leidenschaft der Farbgestaltung hat mich ganz in ihren Bann gezogen.
Allen die ihrem Buchs noch nachweinen, wünsche ich, dass sie auch
vom Tatendrang gepackt werden und neue Freude am Garten finden.
Viel Spaß beim Umgestalten.